Studie "Jung & engagiert im Ländlichen Raum"
Der Ländliche Raum Baden-Württembergs zeichnet sich durch eine aktive Mitmachgesellschaft aus. Ehrenamtliches Engagement stärkt das Miteinander und ist eine wichtige Säule der Lebensqualität. Die Studie „Jugend im Ländlichen Raum“ hat gezeigt, dass sich Jugendliche mehrheitlich an ihrem Heimatort wohlfühlen und die Engagementquote von Jugendlichen zwischen zwölf und 18 Jahren im Ländlichen Raum größer ist als in der Stadt. Dennoch ziehen viele Jugendliche nach dem Schulabschluss für ein Studium oder eine Ausbildung in eine Stadt und geben ihr Engagement auf. Das führt zu Nachwuchsproblemen für das Ehrenamt in den Vereinen vor Ort.
Die 2024 veröffentlichte Studie untersucht das ehrenamtliche Engagement junger Menschen am Übergang zum Erwachsenenalter im Ländlichen Raum. Dazu hat die Jugendstiftung im Sommer 2023 1.100 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe aus 20 Landkreisen im Ländlichen Raum befragt.
Studie „Jung & Engagiert im Ländlichen Raum“ (PDF)
Die Ergebnisse
- 45 Prozent engagieren sich ehrenamtlich. Die Engagementquote ist am allg. Gymnasium deutlich höher als am berufl. Gymnasium.
- Ein Drittel der ehrenamtlich Engagierten ist bereits seit sechs und mehr Jahren aktiv.
- Spaß haben und das Zusammensein mit Freunden sind wichtige Motivationsfaktoren. Fehlende Zeit ist der größte Hinderungsgrund.
- Corona hat das Ehrenamt stark eingeschränkt. Gleichzeitig geben 80 Prozent an, dass die Pandemie ihr Engagement langfristig nicht oder nur geringfügig verändert hat.
- Jede zweite Person plant für Ausbildung oder Studium einen Umzug.
- 62 Prozent würden am Wohnort bleiben, wenn sie dort das gewünschte Studium oder die Ausbildung absolvieren könnten.
- Wer sich in jungen Jahren engagiert, tut dies eher auch als erwachsene Person.
- Die Hälfte derjenigen, die sich heute engagieren, möchten dies auch nach einem Ortswechsel tun. Oft aber im Heimatverein.